RAUDASCHLMÜHLE

Die Raudaschlmühle, eigentlich Kapellermühle, auch Gröbmühle genannt, Raudaschlmühle 1 (bis 1939 Gemeinde Schörfling am Attersee), war die südlichste Mühle und Säge an der oberen Ager. Der Name Gröbmühle verweist auf die Erzeugung von Grobmehl.

1581
Im Urbar der Herrschaft Kammer wird Sigmund Tanzmüller als Müller genannt

1628-1886
Von 1628 bis zum Jahr 1886 sind die Mühle und die Säge im Besitz von acht Generationen einer einzigen Familie. Der Besitzername Kapeller wird im Jahr 1744 durch den Namen Scheicher ersetzt, da damals die Kapellertochter Regina einen Franz Scheicher heiratet.

1818
Philipp Scheicher errichtet ein Auszughaus, das im 20. Jahrhundert als Gasthaus geführt wird.

1861
Laut Jahreszahl 1861 auf dem Türstock kommt es zu einem größeren Umbau des Hauptgebäudes.

1885
Die „Kapellermühle“ kommt in wirtschaftliche Schwierigkeiten und wird versteigert.

1886-1894
Die Eheleute Johann und Anna Raudaschl ersteigern das Anwesen und scheinen bis 1894 als Besitzer auf. Obwohl die Familie Raudaschl nur acht Jahre im Besitz der Mühle ist, ist die Mühle bis heute als „Raudaschlmühle“ bekannt.

1894
Der Papierindustrielle Emil Hamburger erwirbt diese Mühle, somit seine vierte an der Ager. Bis 1989 verbleibt sie als Sägewerk in den Vorgängerfirmen der heutigen Lenzing AG. Auf dem Werksgelände errichtet Emil Hamburger mehrere Wohngebäude, die über viele Jahrzehnte Wohnstätte von vielen Familien sind.

1989 – 2012
Zwei deutsche Unternehmer gründen die Holzindustrie Lenzing (HIL) und betreiben das Sägewerk bis zur Schließung im Jahr 2012. Etwa 100 Personen verlieren mit der Schließung ihren Arbeitsplatz.

Seit 2012
Das ehemalige Werksgelände wird seit der Schließung des Sägewerks von mehreren kleineren Unternehmen genutzt.

Quelle: www.atterwiki.at
Foto links: Raudaschlmühle 1912, Quelle: Archiv der Marktgemeinde Lenzing
Foto oben: Raudaschlmühle 2018, Quelle: Alois Baumgartinger