Die Ager – Lebensader für eine Region

Die Ager, ein beschauliches Flüsschen, entstand vor ca. 10.000 Jahren nach der letzten Eiszeit und nimmt ihren Ursprung am Nordende des Attersees. Man vermutet, dass sich der Name Ager vom keltischen „Agria“ ableitet, was so viel wie „schnell treiben“ bedeutet und auf die starke Strömung hinweist.

Die Ager hat eine durchschnittliche Breite von 40 m und eine Wassertiefe zwischen 70 und 200 cm. Die Wasserführung liegt bei ca. 16 m³/Sek., die durchschnittliche Temperatur im Sommermittel beträgt 18 °C.

Die Ager gehört aufgrund der sehr hohen Wassergüte zu den fischreichsten Flüssen Österreichs. Ebenso sind viele verschiedene Vogelarten in ihren Auen zu finden und seit geraumer Zeit auch wieder der Biber.

Die Ager hat auch eine wichtige historische Bedeutung. So war sie bereits ca. 4000 v. Chr. Lebensraum für Menschen, ebenso während der Römerzeit. Im 6. Jh. n. Chr. ließen sich dann die Bajuwaren an ihren Ufern nieder. Von 1810 bis 1816, während der Regierungszeit Napoleons, war die Ager übrigens Staatsgrenze zwischen Österreich und Bayern.

Die reiche und relativ konstante Wasserführung begünstigte bereits seit Jahrhunderten die Ansiedlung von Wirtschaftsbetrieben, dazu zählen diverse Mühlen, holzverarbeitende Betriebe und in weiterer Folge Papierfabriken. 1938 wurde die Zellwolle Fabrik gegründet, die Vorläuferin der heutigen Lenzing AG. Bis zum Anfang des 20. Jh. spielte auch die Flößerei eine wichtige Rolle. Holz aus dem Attergau wurde so zu den Betrieben an der Ager und weiter zu den Städten an der Donau bis nach Ungarn transportiert. Des Weiteren wird die Ager auch von mehreren Laufkraftwerken zur Energieerzeugung genutzt.

 

Somit ist die Ager seit jeher eine nicht zu unterschätzende Lebensader.

 

Mehr über die Ager und den Wasserverlauf können Sie hier erfahren: Die Reise eines Wassertropfens